Islamismus -- Salafismus -- Dschihadismus:

ein Beitrag zur aktuellen Extremismusdebatte

Donnerstag, 19. Oktober 2017, 19.00 Uhr
Kulturzentrum "Alte Wassermühle"
Alte Mühlenstraße 6, 26169 Friesoythe



Die aktuelle Berichterstattung in den Medien konfrontiert uns täglich mit mindestens einem dieser Begriffe.
Oft stehen sie in einem extremistisch orientierten Begründungszusammenhang mit gewalttätigen
Ereignissen. Doch welche Ideologien verbergen sich dahinter?

Der Vortrag informiert über Hintergründe, Erscheinungsformen und Handlungsmöglichkeiten.
Zu dieser Informationsveranstaltung konnten wir einen Referenten der Verfassungsschutzbehörde
vom Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport gewinnen, der eine langjährige Erfahrung
zu dem Themenfeld Islamismus/Salafismus hat.

Der Vortrag wird rund zwei Stunden dauern und ist kostenlos.

 

 

Vortrag

Brücke zu Kranken bauen

Expertin spricht über „Kinder psychisch kranker Eltern“

 

 

Angela Könnecke vom Kinderschutz-Zentrum informierte über 40 Interessierten. Sie war auf Einladung des Präventionsrates gekommen.

 

Friesoythe Komisch, verrückt, krank, Zwangsjacke, Klapse. Dies sind nur einige Begriffe, die die mehr als 40 Interessierten am Dienstagabend im Kulturzentrum „Alte Wassermühle“ in Friesoythe auf kleine Zettel geschrieben haben. Angela Könnecke vom Kinderschutz-Zentrum Oldenburg hatte ihnen die Aufgabe gegeben, in Stichworten zu notieren, mit welchen Vorurteilen sie aufgewachsen sind, was psychische Erkrankungen angeht. Unsicher, hilflos, betroffen waren dann einige Antworten auf die Frage, wie sie sich fühlen, wenn sie psychisch Kranken begegnen.

Könnecke referierte auf Einladung des Präventionsrats Friesoythe um den Vorsitzenden Gerd Binder zum Thema „Kinder psychisch kranker Eltern“. Zustande gekommen sei die Veranstaltung, so Binder, auf Wunsch von Marlies Looschen, Leiterin des Kindergartens St. Christophorus. So waren dann auch überwiegend Erzieherinnen in das Kulturzentrum gekommen, um sich zu informieren. Der Präventionsrat sei immer für Ideen für Informationsveranstaltungen für pädagogisches Fachpersonal offen.

Wie Könnecke ausführte, gebe es laut Statistik der Bundespsychotherapeutenkammer 1,5 Millionen Kinder psychische kranker Eltern, etwa 2,65 Millionen unter 18 Jahre mit alkoholkranken Eltern. Hinzu kämen 40 000 Kinder mir drogenabhängigen Eltern. Im Durchschnitt sei jedes 5,6. Kind von einer Suchterkrankung in der Familie betroffen.

„Jeder von uns kann einen Bandscheibenvorfall in seinem Leben bekommen, jeder von uns kann aber auch psychisch erkranken“, machte Könnecke deutlich. So seien es 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland, die im Laufe eines Jahres psychisch erkrankten. Für deren Kinder bestehe eine zwei- bis fünffach erhöhte Wahrscheinlichkeit von Vernachlässigung, Misshandlung und sexueller Missbrauch betroffen zu sein. Zudem würde ein erhöhtes Risiko bei ihnen bestehen, später selbst betroffen zu sein.

Auswirkungen auf die Beziehungsgestaltung mit den Kindern könnten zum Beispiel sein: vermindertes Einfühlungsvermögen, Unberechenbarkeit und fehlende Verlässlichkeit im emotionalen Kontakt, Antriebsstörung, sozialer Abstieg. Folgen für die Kinder könnten unter anderem sein: Schuldgefühle, Isolierung, Betreuungsdefizit, Zusatzbelastungen, Abwertungserlebnisse.

Was diese Eltern und Kinder brauchen, gab Könnecke den Zuhörern mit auf den Weg. „Betroffenen fällt es oft sehr, sehr schwer, sich jemandem anzuvertrauen.“ Darum sei es wichtig, sensibel damit umzugehen, auf sie zuzugehen und eine Brücke zu bauen, so dass die Eltern sich anvertrauen können.

 

 

 

Generalversammlung - NWZ, 12.12.15
Mit Erdbeertag und Fahrradtour soziales Miteinander gestärkt


Präventionsrat Friesoythe blickt aufs Jahr zurück – Mitglieder besser einbinden - Text:

Friesoythe Der Präventionsrat Friesoythe (PRF) blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Bei der Generalversammlung in der Wassermühle berichtete der Vorsitzende Gerd Binder von 13 Veranstaltungen, die der Verein mit seinen rund 50 Mitgliedern gestemmt hatte. Schon die Liste dieser Aktivitäten zeigt das breite Spektrum der Themen des PRF.

Ein Schwerpunkt war der Umgang mit dem Internet und den Sozialen Medien. Dazu gab es Veranstaltungen im Sommer, unter anderem mit dem Sozialpädagogen Moritz Becker. Der Stärkung des Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen dienten auch die Theaterstücke „Natürlich bin ich stark“ und „Mein Körper gehört mir“, die in Friesoyther Schulen aufgeführt wurden.

Auch die Mountainbiketour mit der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Weitblick in Zusammenarbeit mit dem Vamos-Team der St.-Marien-Kirche stärkte das Selbstbewusstsein der Teilnehmer. „Diese Tour“, so Binder rückblickend, „war eine wirklich schöne Sache. Viele der Jugendlichen haben vorher nicht geglaubt, dass sie 60 Kilometer auf dem Rad meistern können. Hinterher waren sie dann ganz begeistert von sich selbst.“

Verstärkt rückte im abgelaufenen Jahr die Arbeit mit Flüchtlingen sowie ausländischen Mitbürgern in den Fokus des PRF. Angetrieben von der Überzeugung, dass gemeinsames Kochen und Essen ein guter Weg zur Verständigung ist, hatte der PRF beim Erdbeertag im Juli eine rund 30 Meter lange Tafel als Interkulturellen Esstisch aufgebaut. Unter dem Motto „Friesoythe is(s)t international und kocht international“ wurden hier mit großem Erfolg kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt aufgetischt. Auch durch ein gemeinsames Backen und durch eine Fahrt zum Nikolausdorf in Cloppenburg trug der Präventionsrat zu einem besseren Miteinander der Kulturen bei.

Erfreut zeigten sich die anwesenden Mitglieder, dass ihre Arbeit in der Öffentlichkeit Anerkennung fand. So konnte der Vorstand im April eine 650-Euro-Spende des Hegerings Friesoythe entgegennehmen, mit der die Jäger ihren Respekt vor der Arbeit des PRF zum Ausdruck brachten.

Kritisiert wurde im Rahmen der Versammlung lediglich, dass die Arbeit zumeist nur von wenigen und immer gleichen Mitgliedern erbracht werden müsse. Künftig soll eine gezielte Einbindung der Mitglieder in bestimmte Projekte die Arbeit auf eine breitere Basis stellen.

Der Friesoyther Präventionsrat beschäftigt sich seit 2001 mit Fragen und Projekten der kommunalen Präventionsarbeit. Er unterstützt Initiativen im Bereich der Gewalt- und Suchtprävention, der Medienkompetenz, der Integration und der Frühen Hilfen und begreift Präventionsarbeit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Präventionswoche

Haupttag nur dürftig besucht

LAN-Party ausgefallen             – Präventionsrat zeigt sich enttäuscht

Von den Leuten, die da waren, gab es großes Lob. Nächstes Jahr wird es keine ganze Präventionswoche mehr geben. NWZ, 21.102014, Text/Bilder: Tanja Mikulski

Friesoythe Eine komplette Präventionswoche zum Thema „Internet“ hatte der Präventionsrat Friesoythe organisiert. Aufgrund der guten Resonanz des ersten Präventionstages vor zwei Jahren hatte man sich in diesem Jahr für eine einwöchige Neuauflage entschieden. Doch dieses Mal fiel die Resonanz nicht so positiv aus.

Während die internen Veranstaltungen für Schüler gut verlaufen sind, fiel das Interesse bei den öffentlichen eher verhalten aus. Vor allem am Haupttag, dem Sonntag, fanden sich lediglich ein paar Leute im Forum ein. Begrüßen konnte Gerd Binder, Vorsitzender des Präventionsrates, unter anderem Bürgermeister Johann Wimberg und den künftige Bürgermeister Sven Stratmann.

„Es ist sehr schade, dass es so wenig Resonanz gab“, sagte Binder gegenüber der NWZ  . So habe unter anderem die LAN-Party am Sonntag für Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte der schulischen und außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit sowie -bildung und Eltern aufgrund geringen Interesses abgesagt werden müssen. Auch den Vortrag von Jens Wiemken zum Thema „Die Elektronischen Wege unserer Kinder“ sei, so Binder, nur von wenigen besucht worden. Bei der Aufführung des Wahlpflichtkurses Theater der achten Klasse der Realschule „...und jetzt sehen mich alle“ sei es „ein wenig voller gewesen“. Zum größten Teil waren es aber die Eltern der Schüler, die kamen. Woran es genau gelegen hat, dass die Resonanz so dürftig ausgefallen ist, kann Binder nur vermuten. Eventuell interessiere das Thema die Leute nicht mehr. Vielleicht seien einige überfordert oder würden sich belehrt fühlen. Genügend Werbung jedenfalls habe der Präventionsrat gemacht.

Ende November wollen sich die Organisatoren noch einmal zusammensetzen und überlegen, wie es mit dem Thema „Präventionstag“ weitergeht. Mit Sicherheit, sagt Binder, werde es aber keine ganze Präventionswoche mehr geben. Er wolle aber den „Kopf jetzt nicht in den Sand stecken“.

Denn von den Leuten, die die Veranstaltungen besucht haben, hätte es großes Lob – auch für die Professionalität der Organisation – gegeben. Vielleicht, so Binder, müsste auch über andere Konzepte nachgedacht werden.

 

 

 

 
 
 
Münsterländische Tageszeitung, Donnerstag, 16.10.2014,
Text/Bild: K. Alex
 

Statt virtueller lockt am Ende reale Torte

Umweltbühne gastiert während Präventionswoche mit „Pixel und die geheimnisvolle Nachricht“ in Friesoythe / 3
Foto: Alex

Von Kerstin Alex
Friesoythe. Chatten, twittern, zocken – Pixel verlässt kaum noch das Haus. Wozu auch, wenn er neue „Freunde“ im Internet kennenlernen kann?, sagt er sich. Und dann noch dieses fantastischen Online-Spiele: „Torten und Monster III“ hat es ihm besonders angetan, er kann einfach nicht damit aufhören, virtuelle Monster mit Torten abzuschießen. Sein Freunde Pepa kann da noch so sehr bitten und betteln, damit Pixel mit ihm wie versprochen zum Fußballspielen kommt, Pixel ist in der künstlichen Welt völlig gefangen.
Gebannt verfolgten gestern die Viertklässler der verschiedenen Friesoyther Grundschulen die Geschichte von „Pixel und der geheimnisvollen Nachricht“, die die Umweltbühne Chemnitz im Zuge der Präventionswoche auf Einladung des Friesoyther Präventionsrates in der Alten Wassermühle aufführte. Zwischenrufe der Schüler waren von den beiden Puppenspielern Christian Grube und Jörg Schneider durchaus erwünscht, denn sie banden die Kinder immer wieder in das Geschehen ein und ließen sie bei der Suche nach einem Ausweg aus der verfahrenen Situation das Geschehen aktiv mitgestalten.

 

 

 

Prävention

Wenn Internet zur Sucht wird

 

 

Puppentheater zeigt Stück für Viertklässler

Das Puppentheater fand im Rahmen der Präventionswoche in der Wassermühle statt. Spielerisch wurden Viertklässler an das Thema Internetsucht herangeführt.

 

 

NWZ, 16.10.2014, Text/Bild: Désirée Senft, 

 

Friesoythe „Ihr postet doch nicht alles im Internet, oder?“, fragt eine kleine, rothaarige Puppe ins Publikum. Sämtliche Viertklässler scheinen sich in diesem Punkt einig zu sein: „Nein!“.

 

 
Pixel ist internetsüchtig

Dies ist aber keine Selbstverständlichkeit. In Zeiten des Smartphones und Tablets nutzen Kinder meist schon in jungen Jahren das Internet und teilen sich auf sozialen Plattformen rege mit. Gerade deshalb entschieden sich die Puppenspieler Christian Gruber und Jörg Schneider mit ihrem Theaterstück „Pixel und die geheimnisvolle Nachricht“ dazu, „Internettheater“ zu machen. Im Rahmen der Präventionswoche des Präventionsrates wurde am Mittwoch im Kulturzentrum Wassermühle den Viertklässlern aller Grundschulen Pixels Geschichte vorgeführt.

 

In diesem Stück für Kinder geht es um die Figur Pixel, die vom Internet so fasziniert ist, dass sie nur noch vor dem Computer sitzt. Erst eine Nachricht aus dem Internet kann Pixel dazu bewegen, vom Computer aufzustehen. Zwei Gefahren des Internets werden aufgezeigt: die Internetsucht und die gefährlichen Angebote des Internets. „Es ist wichtig, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren“, sagt Gruber. Und das beginnt schon bei den Kleinsten.

 

 

 

 
 
 
Präventionswoche

In den Fängen der Datenkraken

 

Medienpädagoge Jens Wiemken hält Vortrag im AMG

Der Medienpädagoge sprach über Gefahren im Internet. Er mahnte einen bewussteren Umgang mit Daten an. NWZ, 15.10.2014, Bild/Text: Reiner Kramer

 

 

Friesoythe Die Internet-Recherche etwa für Referate begleitet Schüler fast täglich. Dass ihnen unterschiedliche Suchergebnisse bei gleichen Suchbegriffen angezeigt werden können, verblüffte dann doch die Schüler der 7 c des Friesoyther Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG). Ärgerlich werde es dann, wenn der eine Schüler bessere Noten bekomme als der andere, weil Ersterem die besseren Suchergebnissen angezeigt wurden, sagte der Medienpädagoge Jens Wiemken.

Wiemken informierte am Dienstagvormittag die Schüler der siebten Klassen über die richtigen Umgangsweisen mit Internet und Smartphones. Der Vortrag war Teil der Präventionswoche (s. Infobox). Die Idee, die AMG-Schüler über Gefahren im Internet aufmerksam zu machen, kam von der Schülerschaft: Am AMG war, wie auch an vielen anderen Schulen im Landkreis, vor einiger Zeit „Sexting“ großes Thema: Schüler fotografieren sich dabei nackt und posten das Bild per „WhatsApp“, von wo aus das Bild schnell weiterverbreitet wird. „Wir haben das Thema im Schulvorstand angesprochen und überlegt, etwas dazu zu machen“, sagte Klara Holzenkamp von der Schülervertretung. Über Lehrerin Regina Hanekamp kam schließlich der Kontakt zum Diplom-Pädagogen Jens Wiemken zustande.

 

Professor Pfeiffer spricht im Forum

Die Präventionswoche hat das Schwerpunktthema Internet. Neben schulinternen Veranstaltungen gibt es auch öffentliche.

Einen Vortrag über „Chancen und Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche – aktuelle Forschungsbefunde und Folgerungen“ hält Professor Dr. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, an diesem Mittwoch, 15. Oktober, 19.30 Uhr, im Forum am Hansaplatz. Karten (u.a. bei der Buchhandlung Schepers) gibt es im Vorverkauf für fünf, an der Abendkasse für sieben Euro.

Am Sonnabend kommt das „Mobile Kino“. Gezeigt wird der Film „BenX“ im Forum. Er handelt von Cybermobbing und ist vor allem geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren, pädagogische Fachkräfte, Lehrer und Eltern. Beginn: 18 Uhr.

Haupttag ist der Sonntag. Es gibt Veranstaltungen im Forum und im Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG). Ab 11 Uhr finden Eröffnung und Festvorträge im Forum statt. Jens Wiemken wird um 11.45 Uhr den Vortrag „Die Elektronischen Wege unserer Kinder“ halten. Um 13.30 Uhr starten Aktionen von Schulen und Institutionen.

„Im Jahr eins nach Edward Snowden müssen wir sensibler für unsere Daten sein“, sagte Wiemken im Gespräch vor dem Unterricht.

Klassenraum der 7c: Wer alles kein „WhatsApp“ nutze, fragte Wiemken. Nur eine Hand schnellte in die Höhe. Er möchte bei den Schülern ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der bekannte Messaging-Dienst keineswegs mit SMS zu vergleichen, sondern genauso öffentlich wie Facebook sei. Der Dienst könne großzügig auf die Daten des Handys zugreifen – „sogar auf das Mikrofon, mit dem ihr belauscht werden könntet“, warnte Wiemken die Siebtklässler.

Daten, die per „WhatsApp“ verschickt werden, würden auf einem Server in den USA gespeichert. Anders als bei alternativen Dienste wie Telegram, TextSecure oder Threema, die Wiemken empfahl. Wenn schon „WhatsApp“, dann mit einigen Regeln, forderte der Medienexperte: kein Spam mit belanglosem Inhalt in der Gruppe der Schulklasse, keine Fotos von jemandem verschicken, der kein „WhatsApp“ nutze, und ebenso wenig über ihn schreiben. Weitere Tipps hatte Wiemken parat: Webcams und Kameras in Handys sollten verdeckt werden, um Hackern, die die Kamera übernommen hätten, das Spiel zu verderben.

 

Kommentar: Posten, was das Zeug hält

Wer kein Smartphone hat, ist out, ist buchstäblich draußen. Ein Großteil der Kommunikation in einigen Schulklassen läuft über „WhatsApp“, vor allem natürlich am Nachmittag – und in der Nacht. Es wird gepostet, was das Zeug hält. Und „WhatsApp“ ist ja auch praktisch, weil es sehr verbreitet ist. Der große Erfolg der App kommt nicht von ungefähr.

Die Entwicklung von Internet-Angeboten ist rasant, Datenschutzrichtlinien halten längst nicht immer Schritt. Das Netz bietet viele Möglichkeiten, ständig werden es mehr. Datenkraken wie Google und Facebook werden immer größer. Nicht umsonst zahlte Facebook 19 Milliarden Dollar für WhatsApp. So können immer mehr Daten in Verbindung gebracht werden.

Vorsicht auch im Umgang mit der Suchmaschine Google mahnte Wiemken an: Der Internet-Riese fische Daten in großem Stil ab – zumal aus Google-Handys. Die nämlich, so Wiemken, würde der Internet-Riese rund 2400 Mal am Tag abfragen: So könnte auch ein Bewegungsprofil erstellt werden, das letztlich sogar Rückschlüsse zum Verdienst der Eltern zuließe. Statt Google also lieber Startpage.com nutzen, riet Wiemken.

Lehrerin Dr. Heike Pöpken zeigte sich im Gespräch „erschrocken über die Sorglosigkeit“, mit der einige Schüler im Internet agierten. Im nächsten Jahr könnte aus dieser Erkenntnis heraus deshalb unter Mitwirkung der Schülervertretung möglicherweise ein ganzer Aktionstag Internet veranstaltet werden.


     www.praeventionsrat-friesoythe.de 
 
 
 

Internet Thema der Präventionswoche

NWZ, 31.07.2014, Text/ Bild: Tanja Mikulski

Gefahren sollen aufgezeigt werden – Verschiedene Veranstaltungen im Oktober

2012 hatte bereits ein Präventionstag erfolgreich stattgefunden. Nun will der Präventionsrat an den Erfolg anknüpfen.

Friesoythe Gefahren im Internet ist ein Thema, was vor allem für Kinder und Jugendliche wichtig ist. Darüber möchte der Präventionsrat Friesoythe (PRF) aufklären. Nachdem er vor zwei Jahren schon einen Präventionstag organisiert hatte, will er in diesem Jahr eine ganze Präventionswoche veranstalten. Sie soll vom 14. bis zum 19. Oktober stattfinden.

„Unsere Schwerpunktthemen sind Internet, Alkohol und Frühe Hilfen. In diesem Jahr haben wir uns auf ein Thema geeinigt“, sagt PRF-Vorsitzender Gerd Binder. Bereits 2012 sei der Präventionstag auf große Resonanz gestoßen. Ein Grund, um ihn dieses Mal auf eine Woche auszuweiten. Mit den Veranstaltungen zum Thema Internet knüpft der PRF an die im vergangenen Jahr angebotenen Veranstaltungen an, die er im Rahmen der Internetkampagne „Internet erfahren statt Gefahren“ des Verbunds der kommunalen Präventionsräte im Nordwesten organisiert hatte.

In der Präventionswoche soll es Theateraufführungen für die vierten Klassen der Grundschulen in der Stadtgemeinde geben. Das Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) habe, so Binder, selber etwas organisiert. So wird Medienpädagoge Jens Wiemken am 14. und 16. Oktober in den siebten Klassen zu Gast sein und über den Umgang mit Internet und Smartphone informieren.

Programm für die Präventiosnwoche         

14. Oktober: 8 bis 12 Uhr: AMG, Jens Wiemken, „Probleme im Netz?“, für den siebten Jahrgang

15. Oktober:
19.30 bis 22 Uhr: Forum am Hansaplatz, Prof. Dr. Christian Pfeiffer, „Chancen und Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche“, öffentlich;


8 bis 12 Uhr: Alte Wassermühle, Umweltbühne, „Pixel und die geheimnisvolle Nachricht“, für vierte Klassen der Grundschulen

16. Oktober: 8 bis 12 Uhr: Alte Wassermühle, Umweltbühne, „Pixel und die geheimnisvolle Nachricht“, für vierte Klassen der Grundschulen; 8 bis 12 Uhr: AMG, Jens Wiemken, „Probleme im Netz?“, für siebten Jahrgang des AMG

18. Oktober: 18 bis 20 Uhr: Forum am Hansaplatz, Mobiles Kino Niedersachsen und DLRG, „BenX“, für Jugendliche ab 14 Jahren, pädagogische Fachkräfte, Lehrer und Eltern

19. Oktober: 11 bis 11.45 Uhr: Forum am Hansaplatz, Eröffnung und Festvortrag; 11.30 Uhr: Begrüßung, PRF-Vorsitzender Gerd Binder, Bürgermeister Johann Wimberg; 11.45 Uhr: Jens Wiemken, „Die elektronischen Wege unserer Kinder“; 13.30 Uhr: Aktionen von Schulen und Institutionen; 14 Uhr: AMG, Bundeszentrale für politische Bildung, Eltern-LAN-Veranstaltung, für Eltern, Lehrer und pädagogische Fachkräfte

Die Plätze für die Eltern-LAN-Veranstaltung sind begrenzt. Anmeldungen ab sofort: info@praeventionsrat-friesoythe.de. Infos zur Veranstaltung gibt es unter www.bpb.de (unter Veranstaltungen/Seminar).

Den Auftakt bildet am Mittwoch, 15. Oktober, ein Vortrag von Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Er wird um 19.30 Uhr im Forum am Hansaplatz zu „Chancen und Gefahren des Internets für Kinder und Jugendliche“ referieren und aktuelle Forschungsbefunde und Folgerungen aufzeigen. Das Mobile Kino Niedersachsen kommt am Sonnabend, 18. Oktober, nach Friesoythe. Gezeigt wird der Film „BenX“, der das Thema Cyber-Mobbing behandelt.

Haupttag ist Sonntag, 19. Oktober. An dem Tag wird es verschiedene Veranstaltungen im Forum und im AMG geben. Neben Jens Wiemken, der einen Vortrag zum Thema „Die elektronischen Wege unserer Kinder“ hält, wird eine Eltern-LAN-Veranstaltung von der Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet. Besonders eingeladen sind Eltern, Lehrer und pädagogische Fachkräfte. Die Eröffnung und die Festvorträge finden ab 11 Uhr statt. Dabei sind Gerd Binder und Schirmherr Bürgermeister Johann Wimberg. Alle Interessierten sind eingeladen.

Des Weiteren beteiligen sich Schulen und Institutionen aus Friesoythe und dem Landkreis mit Aktionen rund um das Thema Internet am Sonntag: die Realschule Friesoythe, der Landkreis Cloppenburg, die Edith-Stein-Stiftung, die Oberschule Altenoythe mit Gefahren der Handynutzung, die Integrative Jugendhilfe mit dem Power-Point-Vortrag „Step-Elterntraining für Eltern zum Umgang mit Medien“, die Caritas, die Polizei sowie die BBS. Die Veranstaltungen beginnen um 13.30 Uhr.

In Kürze würden noch Flyer und Plakate für die Präventionswoche gefertigt, sagte Binder.

M. Möller, G. Binder, P. Bremke-Metscher
M. Möller, G. Binder, P. Bremke-Metscher

Gefahren früh entgegenwirken

Kinder gemeinsam schützen
NWZ, 27.03.2014, Text/Bild Sonja Klanke

Er sei immer wieder erschüttert von neuen Fällen der Kindesmisshandlung und Vernachlässigung, eröffnete Vorsitzender Gerd Binder den Vortrag „Vom Bauchgefühl zur Handlungssicherheit: Kindeswohlgefährdung in der Verantwortungsgemeinschaft“ am Dienstag im Kulturzentrum „Alte Wassermühle“. Petra Bremke-Metscher vom Koordinierungszentrum Kinderschutz-Kommunales Netzwerk „Frühe Hilfen“ Oldenburg und Marion Möller, Netzwerkkoordinatorin „Frühe Hilfen“ beim Landkreis Cloppenburg, gaben rund 60 Erzieherinnen und Lehrerinnen in 90 Minuten einen Überblick über frühzeitige Hilfen bei Kindeswohlgefährdung.

„Wir dürfen nicht erst handeln, wenn es zu spät ist“, machte Bremke-Metscher deutlich, „wir müssen früh auf unser Bauchgefühl hören.“ Mit Aufklärungsarbeit möchte die 49-Jährige mehr Sicherheit im Umgang mit diesem Thema vermitteln. Effektiver Kinderschutz sei nur gemeinschaftlich möglich und setze verbindliche Handlungsstrukturen voraus. Erst seit 2000 ist im Bundesgesetzbuch festgehalten, dass ein Kind das Recht auf gewaltfreie Erziehung hat. Seitdem würden die Menschen eher hinschauen, berichtete die Referentin.

Im Anschluss stellte Marion Möller das Internetportal FIS zum Veröffentlichen und Finden „Früher Hilfen“ für Kinder, Eltern, Schwangere und Fachkräfte vor und erläuterte, welche Institutionen im Fall von Kindesmisshandlung zusammenarbeiten.

 

 

Präventionsrat Friesoythe

Über Facebook und Kinderschutz

 

Rückblick und Vorschau auf diverse Aktionen

Das Thema Medienkompetenz nahm und nimmt weiter großen Stellenwert ein. Es gibt Fortbildungen für Pädagogen. NWZ, 23.01.2014, eb

 

 

 

Friesoythe Der Präventionsrat der Stadt Friesoythe hat jetzt Rückblick auf das vergangenen Jahr gehalten und auf Veranstaltungen im kommenden vorausgeblickt. Der Präventionsrat beschäftigt sich seit 2001 mit Fragen und Projekten der kommunalen Präventionsarbeit. Er sichtet und unterstützt Initiativen im Bereich der Gewalt- und Suchtprävention, der Medienkompetenz, der Integration und der „Frühen Hilfen“ (ein Projekt, dass jungen Familien durch Beratung Sicherheit und Selbstvertrauen gibt).

Beteiligt hatte sich der Präventionsrat an der Schulranzenparty in der LzO Friesoythe, organisiert wurden Theaterstücke „Natürlich bin ich stark“ und „Mein Körper gehört mir!“ der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Zudem wurden hier die Sichtungsveranstaltungen für Eltern begleitet. Finanziell beteiligt sich der Präventionsrat an dem „MfM-Projekt“ (wie Mädchen und Jungen ihren eigenen Körper erleben und bewerten), das in der Grundschule St. Marien durchgeführt wurde. Gemeinsam mit der Stadtjugendpflege wurde ein Expertengespräch mit Pädagogen der Friesoyther Schulen und anschließend ein Vortrag mit dem Sozialpädagogen Moritz Becker mit dem Titel „Spuren im Netz“ zum Thema Medienkompetenz organisiert und finanziert. Rund 250 Besucher waren dazu gekommen. Rund 400 Jugendliche haben das Theaterprojekt „Fake oder War doch nur Spaß“ des Ensembles „Radiks“ aus Berlin gesehen – ein weiterer Beitrag zum Thema Medienkompetenz, der vom Präventionsrat organisiert und finanziert wurde. Veröffentlicht wurden gerade ein neuer Flyer und ein Poster.

Auch in diesem Jahr will der Präventionsrat aktiv diverse Projekte organisieren, begleiten und finanzieren. Mitte Februar startet an zwei Terminen eine Fortbildungsveranstaltung für Lehrer bis zur sechsten Klasse zum Thema „Einstieg/ Grundlagen Facebook“.Ende März soll es eine weitere Veranstaltung für Pädagogen (Lehrer/Erzieher) geben. Sie hat das Thema Frühe Hilfen/Kindeswohlgefährdung zum Inhalt. Der zweite Friesoyther Präventionstag zum Thema Internet ist für den 19. Oktober terminiert.

 

 

Drogen, Süchte, Integration und Familie

 

 

Der Präventionsrat Friesoythe besteht aus ganz unterschiedlichen ehrenamtlichen Akteuren wie Mitarbeitern in Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, Lehrern und Pädagogen, Mitarbeitern von Stadt, Landkreis und Polizei.

 

Innerhalb der präventiven Angebote geht es um die Themen Drogen und Süchte, um die Integration von Migranten, um falsche Vorbilder und um Familienprobleme. „Viele Jugendliche müssen die verbale Konfliktlösung erst lernen. Ihnen ist der Sinn von Regeln und von Grenzen nicht mehr bewusst“, heißt es von Seiten des Präventionsrates.

 

Die wichtigste Einrichtung zur Erziehung in der Gesellschaft bleibt aber nach wie vor die Familie“, so Gerd Binder, Vorsitzender des Präventionsrates, hier sollte die eigentliche Präventionsarbeit beginnen.

 

Aufgrund der Vielfalt aller präventiven Maßnahmen und Projekte macht es sich der Präventionsrat Friesoythe zur Aufgabe, die unterschiedlichen Institutionen miteinander zu vernetzen und selbst in Netzwerken mitzuwirken.

 

Konkret bietet der Präventionsrat Friesoythe etwa Maßnahmen zur Persönlichkeitsstärkung von Kindern und Jugendlichen, begleitende pädagogische Theateraufführungen oder Workshops, Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für pädagogisches Fachpersonal.

 

Der Rat sei auf finanzielle Unterstützung angewiesen und deshalb dankbar für jede geleistete Spende, heißt es weiter.

 

 

Gefahren früh entgegenwirken Kinder gemeinsam schützen NWZ, 27.03.2014, Text/Bild: Sonja Klanke Friesoythe Er sei immer wieder erschüttert von neuen Fällen der Kindesmisshandlung und Vernachlässigung, eröffnete Vorsitzender Gerd Binder den Vortrag „Vom Bauchgefühl zur Handlungssicherheit: Kindeswohlgefährdung in der Verantwortungsgemeinschaft“ am Dienstag im Kulturzentrum „Alte Wassermühle“. Petra Bremke-Metscher vom Koordinierungszentrum Kinderschutz-Kommunales Netzwerk „Frühe Hilfen“ Oldenburg und Marion Möller, Netzwerkkoordinatorin „Frühe Hilfen“ beim Landkreis Cloppenburg, gaben rund 60 Erzieherinnen und Lehrerinnen in 90 Minuten einen Überblick über frühzeitige Hilfen bei Kindeswohlgefährdung. „Wir dürfen nicht erst handeln, wenn es zu spät ist“, machte Bremke-Metscher deutlich, „wir müssen früh auf unser Bauchgefühl hören.“ Mit Aufklärungsarbeit möchte die 49-Jährige mehr Sicherheit im Umgang mit diesem Thema vermitteln. Effektiver Kinderschutz sei nur gemeinschaftlich möglich und setze verbindliche Handlungsstrukturen voraus. Erst seit 2000 ist im Bundesgesetzbuch festgehalten, dass ein Kind das Recht auf gewaltfreie Erziehung hat. Seitdem würden die Menschen eher hinschauen, berichtete die Referentin. Im Anschluss stellte Marion Möller das Internetportal FIS zum Veröffentlichen und Finden „Früher Hilfen“ für Kinder, Eltern, Schwangere und Fachkräfte vor und erläuterte, welche Institutionen im Fall von Kindesmisshandlung zusammenarbeiten.
 
 
NWZ, Tanja Henschel, 14.11.2013

Prävention

Beim Mobbing werden Freunde zu Tätern

Ensemble „Radiks“ zeigt Stück zum Thema Medienkompetenz – Schüler sehr interessiert.

Über 400 Jugendliche sahen die Aufführung. Damit soll ihre Medienkompetenz geschult werden.
 

Friesoythe Drohungen per SMS, heimliche Videoaufnahmen, anonyme Telefonanrufe und öffentliche Beleidigungen in sozialen Netzwerken – die 17-jährige Lea wird zunehmend von ihren Mitschülern offen gemobbt und im Internet angeprangert.

 

Cyber-Mobbing auf der Bühne


Was in dem Theaterstück „Fake oder War doch nur Spaß“ von den Darstellern Johanna Pollet und Alexander Abramyan vom Ensemble „Radiks“ nur gespielt wird, zeigt sich im heutigen Schulalltag häufig als offen gelebte Realität.

Damit umzugehen, nicht wegzuschauen, sondern den Umgang mit den Neuen Medien zu lernen und richtig auf Mobbing zu reagieren – das sollten die etwa 400 Achtklässler der Friesoyther Schulen aus der Vorführung im Forum am Hansaplatz mitnehmen.

Initiiert hatte das Theaterprojekt die Arbeitsgruppe „Internet“ des Präventionsrates Friesoythe in Kooperation mit der Stadtjugendpflege.

In kurzen Dialogszenen erlebten die Schüler die Geschichte von Lea, die ihren Traum, Sängerin zu werden, bei einer Casting-Show verwirklichen möchte. Doch anstatt Unterstützung erhält sie im  Freundeskreis nur Neid. Ihre beste Freundin Nadine setzt das Cyber-Mobbing mit einem Gerücht in Gang. Anfangs wehrt sich Lea gegen die Angriffe, dreht sogar ein Protest-Video – jedoch vergebens.
Die 17-Jährige zieht sich zurück. Als sich ihre Liebesaffäre mit Andi als Täuschung herausstellt und sie von ihrem Vater gedrängt wird, die Mobber anzuzeigen, versucht sie, sich umzubringen – kann  aber von einem Mitschüler gerettet werden.
Nach jeder Szene traten die Schauspieler des Berliner Ensembles aus ihrer Rolle heraus und wendeten sich  direkt an ihr junges Publikum. Auch nach dem Stück fand ein reger Austausch mit den Schülern statt.
Das kam bei den Jugendlichen sehr gut an. „Es war sehr anschaulich und interessant. Man hat gelernt, wie man in einer solchen Situation handeln muss und ob man sofort bei Lehrern Hilfe suchen sollte“, sagt Aylin Agirman (14) von der Heinrich-von-Oytha-Schule. „Es war aber auch interessant, zu erfahren, wie die Täter denken“, ergänzt ihre Mitschülerin Sophie Bernhardt (14).
Sie ist, wie viele andere Friesoyther Schüler auch, regelmäßig in sozialen Netzwerken aktiv und hat bereits Erfahrung mit Cyber-Mobbing gemacht. Auch sie sei in ihrer alten Schule von Klassenkameraden mit anonymen Anrufen, SMS und in sozialen Netzwerken verletzt worden.
„Es ist immer erst eine Person, die anfängt“, sagt Julia Meyer (15), die ebenfalls zum Mobbingopfer wurde.

Fake oder War ja nur Spaß, 13.11.2013, Forum Hansaplatz

 

 

 

Geheimcode des Körpers auf der Spur

 

Workshops für Mädchen und Jungen an der Marienschule – Spenden übergeben

Die Schüler werden auf dem Weg in die Pubertät begleitet. Sie sollen Körperkompetenz entwickeln.

Text/ Bild: F. Kreyenschmidt, NWZ 22.05.2013
 
 
 
 
 
Friesoythe In Geschlechter getrennten Aufklärungsworkshops sind Mädchen
und Jungen der vierten Klassen der Marienschule Friesoythe jetzt auf die
körperlichen Veränderungen in der anstehenden Pubertät vorbereitet worden.
Bei den Mädchen steht das MFM-Projekt unter der Überschrift
„Mädchen Frauen Meine Tage – Die Zyklus-Show – Dem Geheimcode
meines Körpers auf der Spur“. Bei den Jungen steht MFM für:
„Männer für Männer – Agenten auf dem Weg“. Mit dem
sexualpädagogischen Präventionsprojekt werden Mädchen und
Jungen unter Beteiligung ihrer Eltern in die Pubertät begleitet. Durchgeführt
wurden die fünfstündigen Workshops von Mitarbeitern des Sozialdienstes
katholischer Frauen (SkF) Cloppenburg.

Kompetent, kindgerecht und in einer natürlichen Art verstanden es die beiden
Sozialpädagoginnen Martina Janhsen und Inge Jünger-Zobel bei den Mädchen
sowie Guido Mönninghoff bei den Jungen durch eine anschauliche Wissens-
vermittlung, eine umfangreiche „Körperkompetenz“ bei den Schülern zu entwickeln.
Das Anliegen der Referenten war es, die Kinder mit dem Thema vertraut zu
machen und sie dadurch in ihrem „Frausein“ beziehungsweise „Mannsein“
zu stärken. Denn wie Mädchen und Jungen ihren eigenen Körper erleben
habe großen Einfluss auf ihre spätere Einstellung zur Sexualität und auf das
Verständnis von Partnerschaften, hieß es. Auf verständlicher Ebene erhielten
die Schüler Informationen. So könnten sie einen positiven Umgang zu ihrem
Körper mit seinen beginnenden Veränderungen aufbauen, so die Pädagoginnen.

Ermöglicht wurde die kostenpflichtige Veranstaltung, die in
Übereinstimmung von Eltern und Lehrern durchgeführt wurde,
durch verschiedene Spenden. Unter anderem hatten Eltern
unter Beteiligung des Fördervereins der Marienschule auf den
Friesoyther Maitagen mit einem Milchstand 654,78 Euro erwirtschaftet.
Diesen Gewinn übergaben die Vorsitzende des Fördervereins,
Marlies Jender, sowie die Elternvertreter Regina Peters-Trippner
und Andrea Bley an den Sozialdienst katholischer Frauen,
für den Präventionsrat der Stadt Friesoythe übergaben Vorsitzender
Gerd Binder und Ulla Blömer einen Scheck über 500 Euro zur
Finanzierung des Projektes.

 

 

 

Die Sponsoren und Referenten (von links): Marlies Jender, Andrea Bley,
Regina Peters-Trippner, Gerd Binder, Inge Jünger-Zobel, Guido Mönninghoff,
Martina Janhsen und Ulla Blömer

Friesoythe Die vom Präventionsrat Friesoythe in Kooperation mit der Stadtjugendpflege Friesoythe vorbereitete Veranstaltung zum Thema „Spuren im Netz…“ am Dienstag, 23. April, erhält bereits im Vorfeld eine positive Resonanz. Neben dem Vortrag um 19.30 Uhr im Forum am Hansaplatz (Eintritt frei) wird Eltern-Medien-Trainer Moritz Becker aus Hannover am gleichen Tag nachmittags im Jugendzentrum Wasserturm ein Expertengespräch mit Vertretern der Friesoyther Schulen führen.

Stadtjugendpfleger Matthias Wekenborg hatte gemeinsam mit Günter Witte, dem Jugendsachbearbeiter der Polizei Friesoythe, alle Schulen besucht und dabei Schulleiter, Beratungslehrer sowie Schulsozialarbeiter zu dem Gespräch mit Moritz Becker eingeladen. „Die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigen uns sehr deutlich, welchen Stellenwert die Vermittlung von Medienkompetenz hat“, freut sich Stadtjugendpfleger Wekenborg über die Zusagen von allen Schulen. Witte betont, dass es bei dem Gespräch nicht darum gehe, mit erhobenem Zeigefinger auf die Problematik der sozialen Netzwerke zu reagieren, sondern in einen Dialog über die Möglichkeiten zur Vermittlung von Medienkompetenz auf lokaler Ebene einzutreten. Die Voraussetzungen für den Dialog sind durch die zahlreichen Anmeldungen zu dem Gespräch aus allen Schulformen gegeben.

Die beiden Veranstaltungen am 23. April wurden durch Präventionsrat und Stadtjugendpflege so erfolgreich auf den Weg gebracht. Mit Flugblättern an alle Schüler im Gebiet der Stadt Friesoythe wurden auch die Eltern über die Vortragsveranstaltung informiert. Nun hoffen die Veranstalter auf nachhaltige Ergebnisse aus dem Expertengespräch und auf viele Besucher des Vortrages von Moritz Becker.

Eingeladen zu dem Vortrag sind neben Eltern, Lehrern und Jugendlichen alle Interessierten.



Präventionstheater Nein-Sagen kann kinderleicht sein

Stück über sexuelle Gewalt wird für Friesoyther Viertklässler aufgeführt

Die Eltern konnten sich das Stück vorab schon ansehen. Sie sollen über die Inhalte zu Hause mit ihren Kindern sprechen.

Fritz Kreyenschmidt

 

In drei Spielszenen wird das Thema sexuelle Gewalt aufgearbeitet.  Bild: Fritz Kreyenschmidt

Friesoythe „Mein Körper gehört mir“, so lautet das Thema eines Theaterstückes in drei Szenen, das den Friesoyther Mädchen und Jungen der vierten Klassen aller Grundschulen auf Initiative des Präventionsrates gezeigt werden soll.

Die Theaterpädagogen Pia Schillinger und Matthias Freude der Theaterpädagogischen Werkstatt aus Osnabrück werden die Spielszenen in drei Unterrichtsstunden mit wöchentlichem Abstand den Schülern vorführen und dabei die Thematik des Stückes erörtern. Der Kostenbeitrag je Schüler beträgt 4,50 Euro. Zur Einführung wurde Eltern und Lehrern das Stück am Donnerstagabend auf der Bühne der Realschule gezeigt, damit sie die Thematik mit den Kindern aufarbeiten können.

Begrüßt wurden die Besucher zu Anfang vom Sprecher des Präventionsrates, Gerd Binder, der als Polizeibeamter auch für die Verkehrssicherheitsarbeit und Kriminalprävention in den Friesoyther Kindergärten und Schulen zuständig ist. Er wies daraufhin, dass dieses Theaterstück seit 2003 den vierten Klassen der Friesoyther Grundschulen gezeigt werde. Diese Theateraufführungen seien ein wirksames Medium in der Präventionsarbeit bei Themen wie sexuelle Grenzverletzungen an Kindern und häuslicher Gewalt. Mit dem Stück solle erreicht werden, Kinder vor sexueller Gewalt zu schützen und betroffenen Kindern Hilfestellung zu geben. Es sei wichtig, das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, damit Nein sagen und Grenzen ziehen. Sie sollen um ihr Recht auf den eigenen Körper wissen und lernen, wo sie Hilfe erhalten, erklärte Binder.

Wichtig sei für Kinder eine Erziehung mit viel Liebe, Verständnis, Respekt und vorbildlichem Verhalten der Eltern. Der Erziehungsauftrag liege in erster Linie bei den Eltern. Kindergärten und Schulen sollten die Eltern in ihrem Bemühen unterstützen. Binder forderte die Eltern auf, ein offenes Ohr für die Kinder zu haben, wenn diese mit ihnen über die Aufführung in der Schule reden möchten.

In dem Theaterstück soll den Kindern im ersten Akt ein Gefühl für die Wahrnehmung des eigenen Körpers vermittelt werden. Im zweiten Akt wird das Thema Internetkriminalität in den Fokus gerückt. Es soll den Kindern verdeutlichen, dass Kontaktaufnahme zu Fremden über das Internet mit Gefahren verbunden sein kann. In der dritten Einheit stand das Thema des häuslichen sexuellen Missbrauchs im Mittelpunkt.

Jürgen Paul und Bianka Stutz  Foto: A. Weiss
Jürgen Paul und Bianka Stutz Foto: A. Weiss

NWZ, 20. März 2012

 

Das Puppentheater der Polizei informierte Senioren. Im Anschluss wurde rege diskutiert.

 

Anna Maria Weiss, NWZ

Friesoythe - Ein Tag aus dem Leben von Erna und Wilhelm – samt möglicher Gefahren im Straßenverkehr oder durch Trickbetrüger, die an der Tür klingeln – zeigte am Montagnachmittag die Pädagogische Puppenbühne der Polizei (PäPP) aus Wilhelmshaven im Franziskushaus. Aber nicht Kinder saßen im Publikum, sondern rund 50 Mitglieder hiesiger Seniorengruppen. Und auch die Senioren konnten sich an der Darbietung der erfahrenen Puppenspieler Bianka Stutz und Jürgen Paul erfreuen. Initiiert hatte den Nachmittag für die Senioren der Präventionsrat Friesoythe.

„So ein Stück hat nachhaltigen Wert nicht nur für die Kleinen, sondern auch für Erwachsene“, sagte Bianka Stutz. In der Prävention für Senioren gehe es darum, darüber aufzuklären, wie wichtig es ist, im Straßenverkehr zum Beispiel Hilfsmittel wie Hörgeräte zu tragen oder Rollatoren mit Reflektoren auszustatten, damit man auch im Dunkeln von Autofahrern gut zu sehen ist. „Keiner will ja, dass Sie aufhören Auto oder Fahrrad zu fahren, aber es ist wichtig vorsichtig zu sein“, betonte ihr Kollege Jürgen Paul.

Ein weiterer Schwerpunkt des Puppentheaters war die Kriminalprävention, insbesondere Haustürgeschäfte wie der sogenannte „Enkeltrick“. Immer wieder verschaffen sich Trickbetrüger unter einem Vorwand Zugang zu den Wohnungen von Senioren, um sie dann zu bestehlen.

„Lassen Sie niemand Fremdes in ihre Wohnung, wenn Sie allein sind. Es ist auch nicht unhöflich jemanden einen Moment an der Tür warten zu lassen, der Sie zum Bespiel um etwas zu schreiben bittet. Es ist okay, auch mal nein zu sagen“,schärfte Jürgen Paul den Senioren ein.

Im Anschluss an das Puppentheater entspann sich eine rege Diskussion, die Senioren nutzen zudem die Gelegenheit den Beamten Fragen zu stellen.

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Video zur Veranstaltung (Anna Maria Weiss, NWZ)

 

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NWZ 1. März 2012

C. Bickschlag NWZ Friesoythe - Der Präventionsrat der Stadt Friesoythe möchte sich neu aufstellen und hat sich am Mittwochabend während einer „Zukunftswerkstatt“ damit beschäftigt, was verändert werden kann und was verändert werden muss (die NWZ berichtete). „Der Austausch war gut und konstruktiv. Es gab viele Anregungen und Anhaltspunkte“, resümierte Präventionsratsmitglied Günter Witte im Anschluss an die Veranstaltung. Er gehörte zu den 13 Mitgliedern, die gemeinsam mit Vertretern des Landespräventionsrates ein Konzept für die Zukunft entwickeln wollen.

„Konkrete Ziele oder Projekte wurden zwar nicht festgelegt, aber das Treffen wird uns weiter bringen“, so der Friesoyther. Denn auch wenn keine genauen Ziele vereinbart wurden, so gebe es jetzt dennoch klare Ausrichtungen. Man wolle den Verein auf breitere Schultern stellen, mehr Wert auf die Öffentlichkeitsarbeit legen, die Eltern mehr einbinden und die Jugendarbeit intensivieren. Letzteres solle unter anderem dadurch gelingen, dass sich Jugendliche schon in der Vorbereitung von Projekte und Veranstaltungen aktiv beteiligen. So sei vorstellbar, dass die Friesoyther Jugendlichen bei der Planung zur „Come together“-Party mit einbezogen werden.

Zudem möchte der Präventionsrat auch mehr Mitglieder – auch jüngere – für sich gewinnen. Interessierte Bürger seien immer willkommen.

NWZ 29. Januar 2012

Susanne Wolter (links) und Heike Ehlers
führten durch die „Zukunftswerkstatt"

C. Bickschlag NWZ Friesoythe - Ein Ziel, wofür der Friesoyther Präventionsrat ein Jahrzehnt lang gekämpft hat, ist erreicht: In der Stadt gibt es seit einigen Monaten ein Jugendzentrum. Jetzt müsse sich der Präventionsrat neu orientieren und neue Ziele definieren, sagte Vorsitzender Gerd Binder. Man wolle aktiver, lebhafter, präsenter werden. Daher wurden am Dienstag alle Mitglieder zu einer „Zukunftswerkstatt“ in die Elisabethschule in Friesoythe eingeladen. 13 Mitglieder folgten dieser Einladung und beschäftigten sich vier Stunden lang unter professioneller Anleitung mit dem weiteren Vorgehen des Präventionsrates. Heike Ehlers und Susanne Wolter vom Landespräventionsrat Niedersachsen waren aus Hannover angereist, um mit den Friesoythern ein Konzept der kommunalen Kriminalprävention für die nächsten Jahre zu entwickeln.

In einer ersten Diskussion wurde schnell klar, dass es eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und eine offensivere Mitgliederwerbung geben müsse, denn der Präventionsrat der Stadt Friesoythe sei vielen noch unbekannt. „Wir wollen mehr Interesse in der Öffentlichkeit wecken“, hieß es aus der Runde. Zudem brauche man in Zukunft „neue junge Leute für neue Ideen“, wie es eine Workshop-Teilnehmerin formulierte. Ein zusätzlicher wichtiger Aspekt sei, so war sich das Plenum einig, dass man sich vermehrt präventiv um Jugendliche kümmern müsse. Bislang sei viel für Kinder getan worden, für über 13-Jährige gebe es noch Bedarf. „Wir müssen schauen, was wir verändern können, und wir müssen schauen, ob es das wert ist, was wir verändern wollen“, sagte Präventionsratsmitglied Folkert Folkers. So machten sich die Teilnehmer daran, bis zum späten Abend Ideen für die Zukunft des Friesoyther Präventionsrates zu entwickeln. Erste Ergebnisse dieses Treffens lesen sie in der Donnerstagsausgabe.

 

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Richtiger Weg

Nicht zuletzt der Hartnäckigkeit des Präventionsrates ist es zu verdanken, dass die Stadt Friesoythe seit dem vergangenen Jahr ein neues Jugendzentrum hat. Seit der Gründung des Vereins vor zehn Jahren setzten sich die Mitglieder für dieses Angebot für Kinder und Jugendliche ein. Zudem schaffte es der Rat, an Friesoyther Schulen Präventionstheater zu etablieren. Das Jugendzentrum ist eingeweiht, um die Theaterprojekte kümmern sich seit kurzem andere. Kein Wunder, dass sich der Präventionsrat nach dem Wegfall dieser zwei großen Projekte neu aufstellen muss. Eine wichtige Erkenntnis, denn zu schnell kann es passieren, dass ein Verein ohne echte Perspektive schnell einschläft und in Vergessenheit gerät. Die Mitglieder des Präventionsrates gehen genau den richtigen Weg, in dem sie sich selbst hinterfragen und neue Konzepte entwickeln. Man darf gespannt sein, welchen Anforderungen sich der Präventionsrat in Zukunft stellen wird.

MT 15. November 2011

MT 7. November 2011

NWZ vom 5. November 2011

MT 4. November 2011

MT vom 10. Juni 2011

NWZ vom 10. Juni 2011

NWZ - 5. März 2011

NWZ - 5. März 2011 - von Evelyn Eveslage

Hamann: „Einer muss es ja anpacken“
Der ehemalige Polizist engagiert sich als Vorsitzender des Friesoyther Präventionsrates

German Hamann hat sein Ziel fest vor Augen: So schnell wie möglich möchte er wieder einen hauptamtlichen Streetworker für den Präventionsrat finanzieren. Während seines Berufslebens hat er viel Jugendkriminalität erlebt. Sein wichtigstes Anliegen ist der Bau des Jugendzentrums.

Friesoythe - German Hamann weiß, wovon er spricht. Drogenmissbrauch, Verletzte bei durch Alkohol verursachte Verkehrsunfälle und Raubdelikte gehörten zu seinem Berufsalltag: Der 68-Jährige war der langjährige Dienststellenleiter der Friesoyther Polizei.

Mitte der 90er Jahre stieg die Jugendkriminalität in Friesoythe rapide an. Auch Raubüberfälle wurden häufiger. „Da haben wir mit verschiedenen Institutionen der Stadt versucht, die Überfälle zu unterbinden.“ Zunächst hob Hamann eine Vorstufe des Präventionsrates mit aus der Taufe. Seit 2002 ist der Präventionsrat nun ein eingetragener Verein, in dem sich unter anderen auch viele Pädagogen engagieren.

Gewalt bekämpfen
Hauptziel des Vereins ist es, Gewalt und Alkoholmissbrauch zu bekämpfen und die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Vorträge zu Themen wie Medienmissbrauch werden angeboten. Gefördert wird die Theaterwerkstatt, die mit den Schülern Probleme thematisiert (die NWZ berichtete). Es gibt Ferienpassaktionen und jährlich eine Integrationsveranstaltung, die vom Präventionsrat organisiert wird.

Dabei arbeitet Hamann nicht direkt mit den Kindern zusammen. Stattdessen „zieht er die Fäden“. Jede Woche ist er mehrere Stunden für den Präventionsrat im Einsatz: Er gewinnt Sponsoren, organisiert das Programm und bereitet die Mitgliederabende vor. Dann werden viele Gedanken auf den Weg gebracht, beschreibt er die Mitgliedstreffen. 2007 konnte durch ein vom Bund finanziertes Projekt ein hauptamtlicher Streetworker für die Jugendarbeit gewonnen werden.

Herbe Enttäuschung
Auf den Meilenstein folgte eine bittere Enttäuschung: „Leider sah sich die Stadt Friesoythe nach Auslaufen des dreijährigen Vertrags des Streetworkers nicht in der Lage, die Personalkosten zu tragen.“ Dies sei vor allem deshalb tragisch, weil der hauptamtliche Pädagoge viel bewirkt habe: Er hat Ausflüge mit vernachlässigten Kindern unternommen und sie sogar zum Schachspielen bewegt. Es werde schwer sein, so ein Beziehungsnetz wiederaufzubauen.

Hamann betont, wie wichtig die Freizeitgestaltung für Jugendliche ist. „Nun haben wir uns vom Präventionsrat gemeinsam mit dem Stadtjugendpfleger sehr darum bemüht, dass der Stadtrat seine Zustimmung zu einem Jugendzentrum gegeben hat.“ Das ist Hamanns wichtigster Erfolg. Er hofft, mit vernünftigen Freizeitangeboten im Jugendzentrum und regelmäßigen Präventionsveranstaltungen Jugendliche vor Kriminalität und Drogenmissbrauch bewahren zu können, denn „Aktivitäten helfen Jugendlichen dabei, sich in die Gesellschaft einzuordnen“, so Hamann. Das gelte auch für ihn selbst. Sein Ehrenamt empfindet er nicht als Arbeit, sondern als moralische Pflicht. Eines liegt ihm besonders am Herzen: „Dass wir bald wieder einen hauptamtlichen Streetworker haben.“